Es gibt einen nicht geringen Prozentsatz an Fitnessstudiobesucher, die Beschwerden mit den Schultern haben oder irgendwann bekommen. Ohne hier jetzt auf die Ursache einzugehen, handelt es sich hierbei oft um das sogenannte Impingementsyndrom (eine genaue Diagnose kann selbstverständlich nur ein Arzt erstellen). Die Schmerzen sind hier manchmal etwas schwierig zu bestimmen, wo sie jetzt genau herkommen, z.B. um das Schultergelenk herum, im Schulterblattbereich, oder mit Ausstrahlung zum Arm.
Wann Schmerzen auftreten: Probleme treten oft auf z.B. beim Anziehen der Jacke, beim Lenken des Autos oder bei sonstigen Bewegungen. Schmerzen können auch im Ruhezustand im Sitzen oder Liegen vorhanden sein.
So werden Sie wieder fit! Für all diejenigen, die NACH einer erfolgreichen Therapie wieder mit dem Fitnesstraining beginnen möchten, hier ein paar Empfehlungen:
Falsche Übungen: Folgende Übungen sind bei Schulterbeschwerden oder zur Vorbeugung im Fitnessstudio nicht zu empfehlen:
+Klimmzüge in den Nacken
+Nackenziehen
+Nackendrücken
Vorsicht! Je nach Stärke der Beschwerden sollten vorübergehend alle Drückübungen und Positionen, in der sich die Schulter in einer Zwangslage befindet, gemieden werden:
+alle Bankdrückvarianten
+Schulterpresse
+Dips
+Latziehen
+Klimmzüge
+Butterfly oder Fliegende
Folgende Übungen sind empfehlenswert: Das Training soll sich in der Akutphase aus folgenden Übungen, die keine Schmerzen bereiten, zusammensetzen:
+Unterkörpertraining (z.B. Beinpresse, Beinbeuger, Beinstrecker, etc)
+Bauchtraining
+Kräftigung der Rückenstrecker
+Ruderübungen im neutralen Griff (z.B. Rudermaschine mit Bruststütze)
+Rotatorentraining (Wichtig!!!), insbesondere die Außenrotatoren trainieren
Nach der Therapie: Sofern die Beschwerden abgeklungen sind, empfiehlt es sich folgende Punkte zu beachten:
1. Bei Drückübungen (z.B. Bankdrücken, Schulterpresse):
a) Wechseln Sie auf einen neutralen Griff (die Handflächen zeigen zueinander). Meiden Sie einen Obergriff.
b) Führen Sie bei den Übungen Ihre Arme enger am Körper.
c) Gehen Sie bei Drück-Übungen nur bis zur 90° Beugung der Arme und nicht großartig weiter runter. Z.B. beim Bankdrücken oder bei Dips.
2. Bei Zugbewegungen (z.B. Klimmzüge, Latziehen oder Rudermaschine):
a) Wechseln Sie auf einen neutralen Griff (die Handflächen zeigen zueinander) oder testen Sie einen Untergriff. Der Obergriff ist zu meiden.
b) Führen Sie Ihre Arme enger am Körper.
3. Allgemein:
a) Alle Übungen,die Beschwerden hervorrufen, meiden.
b) Bei sämtlichen Übungen sollten die Ellenbogen nicht hinter den Körper geführt werden. Aufpassen bei Butterfly! Am besten keine Fliegende ausführen.
c) Lassen Sie sich die Übungen von einem Fachmann/Trainer zeigen.
Das wären schon mal die wichtigsten Punkte. Natürlich kann man diese Empfehlungen auch präventiv anwenden. Ich hoffe, dass Sie durch diese Ratschläge nie Schulterschmerzen bekommen bzw. dass Sie durch diese Modifikation im Training schmerzfrei werden.
Ein erfolgreiches Training bzw. bei Beschwerden eine gute Genesung wünscht Ihnen
Ihr Stephan Deininger
PS: Bei Fragen bitte melden!